Inhaltsverzeichnis
Grundlagen Klimawandel und CO2
Säule 1: Politik und Wirtschaft
Säule 2: Technologie und Wissenschaft
Säule 3: Einzelperson und Gesellschaft
- Die Rolle der Einzelperson
- Dein persönlicher CO2 Fußabdruck
- 5 Tipps deinen Fußabdruck zu verkleinern
- Klimatarier, dein Food Abdruck!
- Digitaler Fußabdruck-, was ist das nun wieder?
- Das Internet vergisst nicht
- Der “geheime” Emissionsriese
- Wie bewusst gehe ich selbst mit meinem Medienkonsum um?
- Durch E-Mails löschen CO2 einsparen?
Die Rolle der Einzelperson
Im ersten Teil haben nun gelernt, wie CO2 entsteht und was es auf die Umwelt für einen Einfluss. Im zweiten Teil haben wir Bezug auf die weltweite Klimapolitik genommen und speziell die Brücke zu Deutschland geschlagen. Zusammengefasst wissen nun das CO2 ist nichts erstmal prinzipiell nichts Schlechtes ist, aber hier macht es einfach die Menge.
Analysieren wir also als Nächstes die Rolle des Bürgers/ Verbrauchers: (Angaben Stand 2016)
- Nach Angaben des statistischen Amtes der EU erzeugte der durchschnittliche EU-Bürger rund 8,8 Tonnen CO2 im Jahr.
- In Deutschland lag der Durchschnitt sogar bei durchschnittlich 9,6 Tonnen CO2 bzw. 11,3 Tonnen CO2-Äquivalenz pro Jahr (Quelle BMU). Die Werte unterscheiden sich in verschiedenen Quellen.
- Selbst China, als derzeit größter Emissionsproduzent der Erde (23,5 %) hat mit durchschnittlich 7,6 Tonnen pro Kopf, einen niedrigeren Wert als Deutschland.
- Im Vergleich zu anderen Industrienationen stehen wir allerdings gar nicht so schlecht. In Katar z.B. liegen die pro Kopf-Emissionen bei über 30 Tonnen pro Person.
- In der USA und Kanada bei knapp 16 Tonnen.
- Der internationale Durchschnitt liegt etwa bei 4,8 Tonnen pro Jahr.
Wir sehen also, hier ist noch Potenzial da!
Wenn jeder Bürger, ein bis zwei Tonnen CO2 im Jahr einspart, könnt ihr euch selbst ausrechnen, dass das durchaus einen Effekt hat. Schätzungen ergaben, um die 2 °C Erwärmung-grenze bis zum Ende des Jahrhunderts einhalten zu können, müssen die durchschnittlichen Pro-Kopf Emissionen auf weltweit unter zwei Tonnen pro Jahr gesenkt werden.
Zum Vergleich, ein Kubikmeter Buchenholz bindet etwa 1,25 Tonnen Kohlendioxid im Jahr.
Damit wir wissen auf was wir unseren Fokus legen sollten, schauen wir uns als letztes noch an wie sich unsere täglichen Emissionen zusammensetzen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzten sich die durchschnittlichen CO2-Emissionen privater Haushalte wie folgt zusammen: (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Dein persönlicher CO2 Fußabdruck
Jeder von uns erzeugt eine gewisse Menge an Emissionen. Dein CO2-Fußabdruck beschreibt die Menge an CO2-Emissionen, die du in einer bestimmten Zeit produzierst. Er zeigt dir im Durchschnitt, wo du mit deiner Lebensweise stehst, dein persönlicher Ausgangswert.
Es handelt sich um eine eindimensionale Ökobilanzierung, dass Rechenmodell dazu wurde 1994 von Wackernagel und Rees aufgestellt. Im Internet gibt es zahlreiche CO2-Rechner. Meiner Meinung nach ist es immer besser mehrere Ergebnisse zu vergleichen.
- fussabdruck.de <- ausführlichster Test in dieser Runde
- uba.co2-rechner.de
- klimaktiv-co2-rechner.de
5 Tipps deinen Fußabdruck zu verkleinern
Erster Tipp – gesunde Mobilität:
Der erste Tipp, den wir für euch haben ist, benutzt euren Körper, so oft es geht. Der Mensch gemacht, um sich zu bewegen. Muss man als gesunder Mensch jeden Tag mit dem Auto zum 300 m entfernten Supermarkt laufen? Benutzt doch das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel für weitere Strecken. Ansonsten tragen euch eure Beine auch wohin ihr wollt. Alles, was man in unter 20 min erlaufen kann, ist kein Weg. Dazu kommen Aufzüge, ich sehe zu viele Menschen die in den 1. Stock mit dem Aufzug fahren. Benutzt eure Beine, das hält zudem noch fit und schont die Umwelt.
Wenn ihr doch mit dem Auto unterwegs sei, dann achtet auf eure Fahrweise.
Zweiter Tipp – bewusster Medienkonsum:
Geht öfter raus und schränkt euren Medienkonsum ein. Jeder Blick aufs Handy verbraucht Strom. Jede Anfrage bei Google und jede E-Mail, die ihr speichert, verbraucht Energie.
Dritter Tipp – Strom sparen:
Achtet beim Kauf elektrischer Geräte auf das entsprechende Energielabel, so bezahlt ihr zwar beim Einkauf etwas mehr, allerdings spart ihr später Strom und Nebenkosten. Steigt am besten dabei gleich auf Bio-Strom um.
Vierter Tipp – Wärmeenergie sparen:
Sorgt dafür, das eure Wohnung/ Haus gut gedämmt ist und heizt evtl. im Winter 1-2 °C weniger. Es wird nicht schneller warm, wenn man das Thermostat auf 5 dreht.
Fünfter Tipp – kontrollierter Einkauf:
Geht bewusster einkaufen, schreibt euch einen Zettel und vermeidet Plastik. Nicht jeder von uns hat einen Unverpackt laden um die Ecke. Trotzdem muss man nicht bei jedem Einkauf eine neue Plastiktüte kaufen.
Achtet beim Einkauf von Lebensmitteln auf folgende Punkte:
- frische Lebensmittel sind immer besser als verarbeitete Lebensmittel
- regional ist immer besser, als Import
- weniger Fleisch ist besser, als mehr Fleisch
- Bio ist nicht prinzipiell besser als nicht Bio – Informiert euch im Vorfeld was ihr kauft
Klimatarier, dein Food Abdruck!
Wir alle kennen verschiedene Ernährungsformen, neben Vegan oder vegetarisch, hat sich in den letzten Jahren eine Community rund ums Thema klimafreundliches Essen (Leben) gebildet die sogenannten “Klimatarier”. Bei dieser Ernährungsform geht es nicht speziell darum was du isst. Es geht vielmehr darum, das dein Ernährungsverhalten möglichst geringen negativen Einfluss auf den Klimawandel hat.
Essen gegen die Erderwärmung ist hier der große Leitspruch.
Alles, was auf unseren Tellern landet, durchläuft eine bestimmt Produktionskette, die mehr oder weniger aufwendig ist. Heimisch, regional, saisonal und Bio sind daher die maßgeblich Wichtig für jeden Einkauf. Beim Durchschnittsdeutschen liegen die nahrungsbedingten Treibhausemissionen zwischen 1,4 – 2 t CO2-Äquivalente pro Jahr. Schlüsselt man diese Angabe noch ein wenig auf, ergibt sich folgende Zusammensetzung:
Gerade die Produktion tierischer Produkte weisen eine überdurchschnittlich hohe Emissionensproduktion auf. Das Beispiel Rind zeigt das sehr deutlich. 1 kg Kartoffeln erzeugt dagegen nur rund 0,4 Kg CO2 Emissionen. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, findet hier einen schönen Rechner.
In Deutschland, bezogen auf die gesamte Produktionskette, einschließlich Lagerung, Verpackung und Müllbeseitigung, liegt laut Studien die Emissionen im Bereich Ernährung bei rund 203 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr. Wir sehen also hier ist durchaus Potenzial zur Verbesserung.
Ich selbst möchte nicht auf Fleisch oder Milch verzichten. Dennoch finde ich das Thema Klimatarier sehr interessant. Ich denke, wenn man sich seinen eigenen Konsum und die damit einhergehenden Emissionen bewusst macht, dann achtet man in Zukunft auch etwas genauer darauf, was man gerade einkauft.
Wie du selbst zum Klimatarier wirst
Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln ist gar nicht so schwer wie du jetzt vielleicht denkst. Durch das Einhalten einer Handvoll Regeln kannst du bereits selber zum Klimatarier werden, oder zumindest deinen eigenen CO2 Fußabdruck etwas reduzieren.
- Kaufe überwiegend Bio und achte auf regionale- und Saisonprodukten. Zum Thema Saisonprodukte haben wir für dich auf unserer Pinterestseite einen Saisonkalender erstellt.
- Versuche dich möglichst aus ressourcenschonenden und nicht verarbeiteten Lebensmitteln zu ernähren. Das bedeutet, Fokus auf: Obst, Gemüse und pflanzliche Produkte. Fleisch ist erlaubt aber nur in Maßen.
- Selber Kochen ist Pflicht. Finger weg von Fertigprodukten.
- Achte auf dein Einkaufsverhalten. Du solltest alle von dir erworbenen Produkte auch verwerten und sie vor dem Mülleimer schützen.
Auch durch das Einsparen von Plastik und Verpackungsmüll kannst du viel verändern. Ich selbst rege mich z.B. immer auf, dass eine Gurke im Supermarkt mit einem Plastikkondom überzogen wird. Es gibt allerdings fast immer Alternativen, beim Einkauf darauf zu achten möglichst wenig Verpackungsmaterial mitzunehmen bewirkt auch schon viel. Möchtest du zu viele Plastikabfälle vermeiden, kann ich dir das 'Plastik Sparbuch' empfehlen. Bist du eher der Typ-Mensch, der gern viel selber macht, findest du im Buch 'Selber machen statt kaufen' sicher viele nützliche Tipps für dich.
Was mir an dem Thema so gefällt ist, dass das Aufkommen des modernen Klimatarier unterm Strich noch sehr jung ist. Das heißt, wirklich jeder kann hier nach bestem Gewissen seine eigenen, Ideen und Erfahrungen mit einbringen und für sich das Thema Klimatarier so gestalten, wie es am besten in sein Leben integrierbar ist.
Digitaler Fußabdruck – Was ist das nun wieder?
Das Internet vergisst nicht
Kommen wir zum letzten großen Abschnitt, deinem digitalen Fußabdruck. Gibt es den überhaupt und was hat mein Surfverhalten denn mit Umweltschutz zu tun?
Ich denke, das ist ein Thema in dem ganz viel Potenzial steckt, es aber viel wenig diskutiert wird. Tatsächlich war dieser Punkt meine eigentliche Motivation diesen Artikel zu schreiben. Wie oft lieber Leser, hast du dir selber schon die Frage gestellt, welche Auswirkungen dein Medienkonsum auf deine Klimabilanz hat? Ich vermute noch nicht so oft. Vielleicht bist du aber auch deswegen auf genau diesen Beitrag gestoßen.
Das Internet ist eine riesige Datenkrake und es ist erschreckend, was z.B. Firmen wie Facebook oder Google alles über uns wissen. Gehörst du zum Beispiel zu den 92 % Marktanteil von Google in Deutschland, kannst du gern in der Googletimeline nachsehen, wo laut Google schon überall gewesen bist, oder in welche Werbekategorien Google dich steckt.
Ich bin richtig erschrocken als ich diese Seiten das erste Mal betreten habe. Es waren Daten zu erkennen, die ich meines Wissens nie irgendwo hinterlegte. Das zeigt aber, egal was du im Internet machst, du hinterlässt Spuren und Daten die auf Servern gespeichert werden! Und genau das ist der entscheidende Punkt, den wir uns hier bewusst machen wollen.
Jeder, der das Internet nutzt, hinterlässt Spuren und Daten.
Der “geheime” Emissionsriese
Und welchen Einfluss hat mein Medienkonsum auf meine Klimabilanz? Ganz einfach, wie du sicher weißt, funktioniert das Internet nicht ohne Strom. Hinter allen virtuellen Produkten steckt eine lange und komplizierte Infrastruktur. Das Portfolio digitaler Dienstleistungen nimmt zudem stetig zum. Damit steigt gleichzeitig auch der Energieverbrauch und die damit einhergehenden Emissionen.
Problematisch ist, dass weder auf nationaler noch auf internationale genaue Zahlen zu dem Thema vorliegen. Ein Erfassen genauer Emissionswerte ist aufgrund der Komplexität fast unmöglich. Durch die global fehlende Messbarkeit spricht man hier von einem unsichtbaren bzw. geheimen Energieverbrauch. Aufbauend auf einem Berechnungsmodell eines schwedischen Wissenschaftlers, ergab die Studie eines französischen Teams, das Digitaltechnologien rund 3,7 % der weltweiten Emissionen verursachen. Wie weit dieser Wert der Wahrheit entspricht, ist allerdings Objektiv nicht prüfbar.
Sicherlich hat die Digitalisierung viele positive Einflüsse auf die Effektivität vieler Bereiche, was sich wiederum positiv auf deren CO2-Bilanz auswirkt. Dennoch sollte auch mit dem eigenen Medienkonsum bewusst umgegangen werden.
Wie bewusst gehe ich selbst mit meinem Medienkonsum um?
2018 nutzen rund 3,8 Milliarden Menschen das Internet. Man kann sich also vorstellen was für Serverkapazitäten notwendig sind, um diese Datenmengen zu verarbeiten. Diese Server brauchen natürlich Strom und dieser Strom stößt in der Regel bei der Produktion CO2 aus. Kommen wir also mit dieser Überleitung zum eigentlichen Thema.
Daten, die wir im Internet produzieren sind nicht nur schlecht für unsere Privatsphäre, sondern belasten auch die Umwelt.
Jede Suchanfrage bei Google produziert CO2. Jedes Video was wir Streamen produziert CO2. Ja so gar jeder Blick aufs Handy oder Tablet produziert CO2. Das klingt zwar jetzt extrem weit hergeholt, aber hier macht es einfach die Masse an Nutzern. Habe ich mir dieses Thema aber einmal bewusst gemacht, kann ich als Einzelperson mit ganz wenig Aufwand meinen Beitrag dazu leisten.
Wir sollten uns also alle einmal Gedanken zu unserem Medienkonsum machen.
Durch Emails löschen CO2 einsparen?
Wir alle produzieren Müll. Bei uns in Deutschland wird dieser vor der Haustür abgeholt und entsorgt. Im Internet funktioniert das in der Regel nicht. In den meisten Fällen sind wir selbst dafür verantwortlich, wie wir mit unserem Datenverkehr umgehen. Ein paar Emails zu löschen tut niemanden weh, im Gegenteil, wir werfen damit Ballast.
Galileo hat diesbezüglich einen schönen Beitrag gemacht, man kann dazu sicherlich viel Kritik finden. Liest man sich die Kommentare unter dem Video durch, kommt man öfter mal ins schmunzeln. Sicherlich ist gerade die Hochrechnung am Ende finde ich etwas fragwürdig aber warum nicht? Ich persönlich fand die Idee gut und mein Postfach aufzuräumen hat mir in meiner Entwicklung auch nicht geschadet.
Fazit
Ein generelles Fazit lieber Leser möchte ich an dieser Stelle dir überlassen. Ich glaube, Umweltschutz ist für uns normale Bürger sehr viel Kopfsache und ich hoffe, wir konnten dich etwas dazu anregen über das Thema nachzudenken.
Was du aus dem hier erworbenen Wissen machst, können wir nicht Beeinflussen und wollen das auch nicht! Das Bekehren von Menschen überlassen wir den Veganern.
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